Die Klimakrise ist in den Medien so allgegenwärtig, dass man langsam den Überblick verliert. Es gibt mittlerweile so viele Begriffe, dass man alle fünf Minuten bei Wikipedia nachschlagen müsste, um nicht den Überblick zu verlieren. Und es kommen ständig neue hinzu...
Was bedeuten Begriffe wie Geo-Engineering, Green-Hushing oder Ungardening? //next-Autor Markus Sekulla hat einen Leitfaden zum Klima-Vokabular erstellt, damit wir auch morgen noch in Diskussionen und auf Social-Media-Plattformen mitreden können.
Die Fähigkeit, natürliche und menschliche Ressourcen so zu nutzen, dass sie nicht aufgebraucht werden und für zukünftige Generationen erhalten bleiben. Es geht darum, ökologische, soziale und ökonomische Aspekte im Gleichgewicht zu halten und so eine langfristige Lebensqualität und Wohlstand für alle zu gewährleisten.
Der Punkt, an dem menschliche Aktivitäten keine Nettoveränderung der Treibhausgasemissionen verursachen. Dies wird erreicht, indem man die Treibhausgasemissionen so weit wie möglich reduziert und dann die verbleibenden Emissionen durch die Beseitigung von Treibhausgasen neutralisiert.
1 Tonne CO2 entspricht einem Holzwürfel von etwa 1 Meter Kantenlänge.
Emissionen von Treibhausgasen, Vorläufern von THG und Aerosolen, die durch menschliche Aktivitäten verursacht werden.
Abkürzung für Environmental, Social and Governance. Es ist ein Rahmen zur Messung der kombinierten Auswirkungen eines Unternehmens in diesen Bereichen.
Die Auswirkungen menschlicher Aktivitäten auf die natürliche Umwelt, gemessen an der Menge an Land, Wasser und anderen Ressourcen, die zur Unterstützung dieser Aktivitäten benötigt werden.
Die Gesamtmenge der Treibhausgasemissionen, die von einer Person, einer Organisation, einer Veranstaltung oder einem Produkt verursacht werden.
Die Praxis der Reduzierung von Treibhausgasemissionen durch die Finanzierung von Projekten, die Kohlendioxid aus der Atmosphäre entfernen oder verhindern, dass Emissionen überhaupt erst entstehen.
Ein Verfahren zur Bewertung der potenziellen Umweltauswirkungen eines vorgeschlagenen Projekts oder einer Entwicklung, mit dem Ziel, potenzielle Umweltrisiken zu ermitteln und zu mindern.
Ein Instrument zur Bewertung der Umweltauswirkungen eines Produkts oder Prozesses während seines gesamten Lebenszyklus, von der Rohstoffgewinnung bis zur Entsorgung.
Ein Instrument zur Bewertung der Gesamtbetriebskosten eines Produkts oder Prozesses während seines gesamten Lebenszyklus, einschließlich der Anfangskosten, der Betriebskosten und der Kosten am Ende des Lebenszyklus.
Ein Verfahren zur Erstellung eines Inventars aller mit einem Produkt oder Prozess verbundenen Inputs und Outputs mit dem Ziel, dessen Umweltauswirkungen zu bewerten.
Die Entwicklung von chemischen Produkten und Prozessen, die den Einsatz und die Entstehung gefährlicher Stoffe reduzieren oder eliminieren.
Die gezielte, groß angelegte Beeinflussung der natürlichen Systeme der Erde, zum Beispiel des Klimas oder der Ökosysteme, mit dem Ziel, die Auswirkungen des Klimawandels abzuschwächen. Einige nennen es auch „Plan B“ im Kampf gegen den Klimawandel.
Emissionen, die durch Lecks in Rohren, Behältern oder anderen Anlagen in die Atmosphäre gelangt sind.
Sonnenlicht wird von hellen Oberflächen wie Schnee oder Eis stärker in den Weltraum zurückreflektiert als von dunkleren Oberflächen wie Felsen, die mehr Wärme absorbieren.
Energiequellen, die sich auf natürliche Weise erneuern können, wie Sonnen-, Wind- und Wasserkraft. Auch Clean Energy.
Die Praxis, durch den Einsatz effizienter Technologien und Praktiken weniger Energie zu verbrauchen, um die gleiche Leistung zu erbringen, z. B. bei der Beleuchtung oder Heizung.
Ein Gas, das zum Treibhauseffekt und zur globalen Erwärmung beiträgt, wie Kohlendioxid, Methan und Distickstoffoxid.
CO2 - Ein natürlich vorkommendes Gas, das auch ein Nebenprodukt der Verbrennung fossiler Brennstoffe, der Verbrennung von Biomasse, von Landnutzungsänderungen und von Industrieprozessen ist.
CH4 - Eines der sechs Treibhausgase, die im Rahmen des Kyoto-Protokolls reduziert werden müssen. Es ist der Hauptbestandteil von Erdgas und wird mit allen Kohlenwasserstoff-Brennstoffen in Verbindung gebracht. Emissionen entstehen auch bei der Tierhaltung und in der Landwirtschaft. Es hat eine ca 80-mal stärkere Erwärmungswirkung als Kohlendioxid.
Konzept eines Zustands, in dem menschliche Aktivitäten keine Nettoauswirkungen auf das Klimasystem haben. Um einen solchen Zustand zu erreichen, müssten die verbleibenden Emissionen mit dem Abbau von Emissionen ausgeglichen werden und die regionalen oder lokalen biogeophysikalischen Auswirkungen der menschlichen Aktivitäten berücksichtigt werden.
Das Beenden der Nutzung fossiler Brennstoffe wie Kohle, Erdgas oder Öl und der Umstieg auf kohlenstofffreie und erneuerbare Energiequellen.
Chemischer Prozess, bei dem CO2 direkt aus der Umgebungsluft abgeschieden und anschließend gespeichert wird. Auch bekannt als direkte Luftabscheidung und -speicherung (DACS).
Verstärkung der Entfernung von Kohlendioxid (CO2) aus der Atmosphäre durch Auflösung von Silikat- und Karbonatgestein, indem diese Mineralien zu kleinen Partikeln zermahlen und aktiv auf Böden, Küsten oder Ozeane aufgebracht werden.
Ein menschlicher Eingriff zur Verringerung der Emissionen oder zur Verbesserung der Senken von Treibhausgasen.
Die Idee, die Abfallproduktion so weit wie möglich zu minimieren und dann alle anderen anfallenden Abfälle zu kompostieren, wiederzuverwenden oder zu recyceln.
Der Prozess der Umwandlung von Abfallmaterialien in neue Produkte mit höherem Wert.
Beschaffung von Materialien und Produkten von Lieferanten, die soziale und ökologische Standards einhalten.
Bewirtschaftung der Wälder in einer Weise, die ökologische, soziale und wirtschaftliche Faktoren ausgleicht, um eine langfristige Nachhaltigkeit zu gewährleisten.
Produktion von Lebensmitteln und anderen landwirtschaftlichen Erzeugnissen auf eine Weise, die die Umwelt möglichst wenig belastet, die natürlichen Ressourcen schützt und die lokalen Gemeinschaften unterstützt.
Beendigung der Gartenarbeit im eigenen Garten. Die Rückgabe des Gartens an die Natur, damit er wild wachsen kann und ein Paradies für Insekten wird.
Die Gestaltung und der Betrieb von Verkehrssystemen in einer Weise, die die Umweltauswirkungen minimiert und den sozialen und wirtschaftlichen Nutzen maximiert.
Der Konsum von Waren und Dienstleistungen in einer Weise, die die Umweltauswirkungen minimiert und den sozialen und wirtschaftlichen Nutzen maximiert.
Ein Wirtschaftsmodell, das auf der Reduzierung von Abfällen und der Wiederverwendung von Ressourcen durch Produktdesign, Materialauswahl und End-of-Life-Management basiert.
Eine Designphilosophie, die darauf abzielt, Produkte zu entwickeln, die am Ende ihrer Nutzungsdauer vollständig recycelt oder biologisch abgebaut werden können.
Der gesamte Lebenszyklus eines Produkts. Von der Gewinnung der Rohstoffe bis zur Entsorgung des Produkts am Ende seiner Nutzungsdauer.
Die Verantwortung von Unternehmen, die sozialen und ökologischen Auswirkungen ihrer Tätigkeit zu berücksichtigen und Maßnahmen zu ergreifen, um ihre negativen Auswirkungen zu minimieren und ihre positiven Auswirkungen zu maximieren.
Eine von Unternehmen angewandte Praxis, um ihre Produkte umweltfreundlicher erscheinen zu lassen, als sie tatsächlich sind.
Um nicht in die Kritik zu geraten, schweigen Unternehmen über ihre Ziele zur Emissionsreduzierung.
Eine Praxis, die von Unternehmen angewandt wird, um die Verbraucher für die in den Produkten enthaltenen Emissionen verantwortlich zu machen, die sie durch ihren Kauf verursachen.
Ein System, das die soziale und ökologische Nachhaltigkeit fördern soll, indem es faire Löhne und Arbeitsbedingungen für Produzenten in Entwicklungsländern sicherstellt.
Der Bestand an natürlichen Ressourcen und Ökosystemen, die dem Menschen Nutzen bringen, wie z. B. saubere Luft und sauberes Wasser, biologische Vielfalt und Bodenfruchtbarkeit.
Finanzinstrumente, die zur Finanzierung ökologisch nachhaltiger Projekte ausgegeben werden, z. B. zur Entwicklung erneuerbarer Energien oder zur Eindämmung des Klimawandels.
Die Integration von Umwelt-, Sozial- und Governance-Faktoren (ESG) in die finanzielle Entscheidungsfindung mit dem Ziel, ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum zu fördern und negative Auswirkungen auf Umwelt und Gesellschaft zu reduzieren.
Ein Start-up, das sich nicht nur auf Gewinnziele, sondern auch auf Nachhaltigkeitsaspekte konzentriert.
Ein Rahmenwerk, das die wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Auswirkungen von Unternehmensaktivitäten berücksichtigt, mit dem Ziel, eine nachhaltige Entwicklung zu erreichen.
Die Berücksichtigung der sozialen Auswirkungen der Produktion und die Sicherstellung, dass diese den Bedürfnissen der Arbeitnehmer, Gemeinden und der Gesellschaft als Ganzes gerecht wird.
Die Entwicklung und Verwaltung des Tourismus in einer Weise, die die Umweltauswirkungen minimiert und den sozialen und wirtschaftlichen Nutzen für lokale Gemeinschaften maximiert.
Der Entwurf und Bau von Gebäuden und Strukturen, die negative Umweltauswirkungen minimieren, Energieeffizienz und -einsparung fördern und das Wohlbefinden der Bewohner in den Vordergrund stellen.
Der verantwortungsvolle Umgang mit der natürlichen Umwelt und ihr Schutz, einschließlich der Erhaltung der natürlichen Ressourcen, der Vermeidung von Umweltverschmutzung und der Förderung nachhaltiger Praktiken.
Die gezielte Erhöhung der Nährstoffzufuhr in den oberflächennahen Ozean, um die biologische Produktion zu steigern und dadurch zusätzliches Kohlendioxid (CO2) aus der Atmosphäre zu binden. Dies kann durch die Zugabe von Mikro- oder Makronährstoffen erreicht werden.
Text: Markus Sekulla
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