Green Tech

Wie werden unsere Städte nachhaltig und emissionsfrei?

Der Umbau Madrid zum selbsterklärten größten emissionsfreien Stadtentwicklungsgebiet Europas zeigt, wie sich unsere Metropolen künftig wandeln dürften: Neue Technologien verändern das Konzept der „Smart City“ von Morgen. Sie steigern die Effizienz, senken Kosten und verbessern die Lebensqualität. Datenerfassung in Echtzeit und IoT-Konnektivität ermöglichen fundierte Entscheidungen, während KI potenzielle Probleme vorhersagt und verhindert. Digitale Plattformen ermöglichen einen besseren Zugang zu Dienstleistungen wie Transport und Gesundheitsversorgung. Das Ergebnis: eine nachhaltigere, lebenswertere Umgebung für alle. 

Warum wird das Konzept von intelligenten Städten immer beliebter? Eine der Erklärungen ist, dass der städtische Lebensraum auf der ganzen Welt vor Herausforderungen wie Bevölkerungswachstum, Ressourcenknappheit und Umweltproblemen steht. Der Wandel hin zu Smart Cities könnte diesen Herausforderungen begegnen.

Intelligente Städte werden als Gebiete definiert, in denen Technologien eingesetzt werden, um die Lebensqualität der Einwohner zu verbessern, die Nutzung von Ressourcen zu optimieren und die Effizienz städtischer Dienstleistungen zu steigern. Digital-, Informations- und Kommunikationstechnologien bilden die Grundlage von Smart Cities und werden zum Beispiel eingesetzt, um Vermögenswerte und Ressourcen effektiver zu verwalten, Abfall und Kosten einzusparen sowie Kommunikations- und Entscheidungsprozesse zu verbessern. Laut dem neuesten Tech Trend Radar von ERGO und Munich Re wird dies ermöglicht durch den Einsatz von Sensoren, Internet of Things (IoT)-Geräten, Big-Data-Analysen und vielen weiteren Technologie-Trends. 

Alles, was wir brauchen: nur eine Viertelstunde entfernt 

Während viele von uns wahrscheinlich mit dem Konzept eines Wohnheims vertraut sind, ist die Verwendung des Begriffs „15-Minuten-Stadt" im Kontext der modernen Stadtplanung vielleicht nicht ganz so offensichtlich. Im Kern ist es schnell erklärt: mehr Lebensqualität und alles, was der Stadtbewohner braucht, in direkter Nähe der Wohnung erreichbar. Womöglich sogar schon innerhalb von 15 Minuten zu Fuß oder mit dem Fahrrad. Das ist der Grundgedanke der 15-Minuten-Stadt. Ob es um den Weg zur Arbeit, zur Schule, ins Geschäft, zu Restaurants, Spielplätzen, Arztpraxen, in den Park oder ins Theater geht: Die Idee ist „Zugang für alle und zu jeder Zeit", so Carlos Moreno von der Pariser Sorbonne, der die Idee 2016 erstmals formulierte. Es handelt sich um eine Art urbanistisches Konzept des „human-centred design", das den Menschen und seine Bedürfnisse in den Vordergrund stellt. Andererseits ist die 15-Minuten-Stadt auch mit einem klaren Mobilitätskonzept verbunden. Vor allem soll es wegen der kürzeren Wege weniger Autos und mehr Platz für Radfahrer und Fußgänger geben (siehe Link-Tipps unten).  

Technologien zur Förderung des städtischen Lebens 

Viele Länder planen und bauen derzeit intelligente Städte. Zu den bekannten Projekten gehören Neom/The Line in Saudi-Arabien, Energy Island in Dänemark sowie Projekte in Korea und Deutschland. Neben diesen größeren Projekten gibt es auch viele kleinere Initiativen, die darauf abzielen, bestimmte städtische Dienstleistungen zu optimieren. So führen einige Flughäfen biometrische Erkennungssysteme zu Sicherheitszwecken ein, während einzelne Städte den Verkehr in Echtzeit durch intelligente Ampeln optimieren. Die Vorteile intelligenter Städte sind zahlreich und umfassen etwa eine verbesserte Energieeffizienz, weniger Staus und eine effektivere Abfallwirtschaft. 



„Die Bereiche E-Governance, urbane Mobilität, Management kritischer Dienstleistungen (Wasser, Abfall und Energie) und Nachhaltigkeit wurden als kritische Bereiche für die Umsetzung intelligenter Lösungen herausgestellt“, so der IT-Experte weiter: „Derzeit wurden 100 Städte in ganz Indien identifiziert, und die Umsetzung der Lösungen ist im Gange.“

Madrid geht voran

Darüber hinaus können intelligente Städte die öffentliche Sicherheit verbessern, das Wirtschaftswachstum fördern und die Lebensqualität der Einwohner insgesamt verbessern. Der Smart Cities Marketplace spielt eine wichtige Rolle bei der Beschleunigung des grünen Wandels der Städte in Europa. Das Beispiel der produktivsten Länder des alten Kontinents ist Spanien, wo Madrid daran arbeitet, das nach eigenen Angaben größte emissionsfreie Stadtentwicklungsgebiet Europas zu schaffen – im Grunde ein ganzer Stadtteil namens Madrid Nuevo Norte.

Die Idee des Aufbaus von „Smart Cities“ setzt sich immer mehr durch und beinhaltet die Integration einer Reihe von Spitzentechnologien, von denen viele im Tech Trend Radar-Bericht ausführlich behandelt werden. Von künstlicher Intelligenz und 5G/6G-Netzwerken bis hin zu erweiterter Realität (XR), nachhaltiger Energie, Cyberlösungen und Robotik/Automatisierung bieten diese Technologien spannende neue Möglichkeiten für Unternehmen. Dazu können "Pay for Use"-Versicherungsmodelle, Leistungsgarantien und eingebettete Versicherungsdienste gehören. Das Tempo der Umsetzung kann von der Investitionsbereitschaft abhängen, aber der Beginn kleinerer Pilotprojekte kann Unternehmen dabei helfen, ihre Strategien zu testen und an die Bedürfnisse einer sich schnell entwickelnden Stadt anzupassen.

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