KI & Robotics

Sonne oder Regen? KI könnte unsere Wettervorhersagen verbessern

Beim Blick auf seine Wetter-App hat sich //next Kolumnist Markus Sekulla schon häufig gefragt, warum deren Wettervorhersagen – gefühlt – so selten zuzutreffen scheinen. Immerhin scheinen die Aussichten darauf, was neue Technologien wie KI bei diesem Use Case in Zukunft bewirken könnten, vielversprechend, ja: heiter, zu sein.

Vor einigen Jahren war ich auf einer Hochzeit eingeladen. Mein guter Freund Adam hatte für diesen Anlass extra ein großes Haus bei AirBnB gemietet und wollte im Garten feiern. Doch würde das Wetter mitspielen? Bereits drei Wochen vor diesem großen Tag checkte er ständig den Wetterbericht. Verschwendete Zeit, wie sich herausstellte: Zwar stand drei Tage vor dem Event noch alles „auf Regen“ – doch als der schönste Tag im Leben des Brautpaars endlich heranbrach, konnten sich die beiden Verliebten bei strahlendem Sonnenschein das Ja-Wort geben. Besser so als andersrum.

Szenenwechsel, und zwar nach Österreich: Von Hotelbesitzern im schönen Kärnten erfuhr ich, dass eines der größten Probleme für den dortigen Tourismus die Wetter-App von Apple sei. Und zwar, weil es durch die Berge und das nicht ganz so weit entfernte Meer dort immer wieder zu heftigen, aber zum Glück nur kurzen Schauern im Sommer komme. Die App jedoch zeige nur ein einziges Symbol für den ganzen Tag an: Gewitter. Viele Zimmerabsagen oder Umbuchungen seien die Folge – ärgerliche für die Hoteliers.


Doch Abhilfe ist in Aussicht. Immerhin sind viele der weltweit leistungsstärksten Computer mit den Berechnungen von Wettervorhersagen beschäftigt und werden bei langfristigen Prognosen immer besser. Auch Google ist, so berichten US Medien, schon vor einiger Zeit in die Bestimmung des Wetters mit eingestiegen (siehe Button weiter unten). Und zwar mit einer eigens für diesen Zweck entwickelten KI – spezialisiert auf kurzfristige Analysen. Schon 2017 hat Google angefangen, ein neuronales Netzwerk mit Daten der US-amerikanischen National Oceanic and Atmospheric Administration zu füttern. Die Ergebnisse können sich laut Jason Hickey, Senior Software Engineer bei Google, durchaus sehen lassen.

Willkommen wäre eine solche weitere Lösung für Wettervorhersagen auf jeden Fall – besonders natürlich mit Blick auf die jüngste Unwetterkatastrophe in weiten Teilen Deutschlands. Experten zufolge sind solche Extremsituationen durch den Klimawandel in Zukunft häufiger zu erwarten, darum sollten wir uns über jede Hilfe freuen, die genaue Ergebnisse liefert und ähnliche Krisen abzumildern hilft.

Text: Markus Sekulla

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