KI & Robotics

DeepL: Das neue Einhorn aus Köln macht Übersetzen kinderleicht 

Wir haben ein neues Einhorn in NRW. „Habemus Einhorn“, könnte man sagen. DeepL, das Übersetzungs-KI-Start-up aus Köln, hat in der jüngsten Finanzierungsrunde die „magische“ Bewertung von eine Milliarde geknackt. „Wenn nicht DeepL, wer dann?“ fragt unser Kolumnist Markus Sekulla in seinem Liebesbrief an das Kölner Unternehmen. Und den hat er natürlich von DeepL übersetzen lassen.

Dieser Text wurde von einer KI übersetzt

Vielleicht wird dieser Text sprachlich und grammatikalisch nicht 100%ig perfekt erscheinen. Das liegt daran, dass ich ihn auf Deutsch geschrieben habe, ihn dann durch die englische Übersetzung von DeepL geschickt habe und dieser englische Text dann von DeepL wieder ins Deutsche übersetzt wurde. Und warum? Weil ich es kann. Oder viel mehr, weil DeepL es kann! Also genießen Sie das Ergebnis:

Ich hatte mal einen Englischlehrer, der uns in der ersten Unterrichtsstunde folgende Weisheit mit auf den Weg gab: „Die meistgesprochene Sprache der Welt ist nicht Englisch, sondern schlechtes Englisch. Lasst uns etwas dagegen tun.“ Er hatte Recht. 

Die beste Übersetzung im Internet

Etwas später: Die beste Übersetzung im Internet ist nicht gut, sondern befriedigend. Die Älteren unter uns werden sich noch an die Zeit erinnern, als Yahoo Babelfish und Google Translate noch die Platzhirsche waren. Deutsche Texte ins Englische zu übersetzen, ging anfangs holprig, aber gut. Das Übersetzen englischer Texte ins Deutsche machte von 2012 bis 2020 mehr Arbeit als es einsparte. Das hat sich mit DeepL komplett geändert. Alles scheint möglich und sogar die Freemium-Version ist direkt zugänglich. Ob sich das Geschäftsmodell irgendwann ändern wird und man für den geliebten Service bezahlen muss, bleibt offen.

Um es klar zu sagen: Ich liebe DeepL. Und ich kenne niemanden in meinem beruflichen Umfeld, der anders denkt. Vor allem, weil man nicht schon nach 1-2 Nutzungen in ein Bezahlmodell gezwungen wird.


Fast fehlerfreie Übersetzungen

So ist es nicht verwunderlich, dass DeepL zu einem Einhorn geworden ist. Neben der mittlerweile fast fehlerfreien Übersetzung vom Englischen ins Deutsche wurde in der Domstadt ein Vorzeigeunternehmen mit allem, was dazugehört, geschaffen. Ukrainisch wurde in diesem Jahr schnell eingeführt, Firmenversionen mit internem Sprachgebrauch sind verfügbar und Barrierefreiheit wird groß geschrieben.

Und bei den Sprachen gibt es noch unglaublich viel Potenzial. Wenn ich ins Ausland reise, öffne ich jeden Tag von der Buchung bis zur Abreise die Duolingo-App und versuche, ein wenig von der Sprache des Ziellandes aufzuschnappen. Im Notfall kann man immer auf Englisch umschalten, aber es wäre schön, wenn man diesen Schritt so lange wie möglich hinauszögern könnte. Das funktioniert aber selten. Man steht vor seinem französischen Airbnb-Gastgeber und hat außer seinem schulfranzösischen „Bon Jour“ nicht viel davon.

Echzeit-Übersetzungen noch in den Kinderschuhen

Das Einzige, was DeepL nicht kann, ist uns bei diesen unbeholfen geführten Offline-Gesprächen zu helfen. Der Markt schläft hier nicht. Echtzeit-Übersetzungen gibt es auch schon seit einiger Zeit. Aber diese befinden sich noch in der Phase „wir machen mehr Arbeit“. Es würde mich nicht wundern, wenn DeepL mit seiner KI auch hier bald die beste Lösung anbieten wird.

Zum Schluss meiner kleinen Liebeserklärung noch eine kleine Anekdote. Als ich bereits ein Jahr lang DeepL benutzte, fragte mich jemand, ob ich jemals mit „Deepel“ (oder Deeple) gearbeitet hätte. Hmm, nee, ich benutze immer „Deep L“. Es hat ein paar Wochen gedauert, bis ich es begriffen habe....

 

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