Smart Data

Big Data analysieren und nutzen

Die Auswertung und Nutzung von Daten ist im digitalen Zeitalter für Unternehmen entscheidend. Robert Mertzig arbeitet (im Bild rechts) als Data Scientist bei ERGO daran, große Datenmengen besser verarbeiten zu können. 

Big Data – dieser Modebegriff steht wie kaum ein anderer für die digitalisierte Welt. Über Social Media und diverse andere Internetplattformen wird eine riesige Datenmenge produziert. Der Wert dieser Daten steigt stetig. „Aus den Daten, die ein Unternehmen generiert, können Mehrwerte geschaffen werden“, sagt Robert Mertzig, der bei ERGO als Data Scientist – also Datenwissenschaftler – arbeitet. Die Daten können dabei helfen, Prozesse im Unternehmen zu beschleunigen und neue Produkte zu entwickeln, um vor allem Kunden zufriedener zu machen.

Mithilfe von Daten Mitarbeiter entlasten

Aber auch die Mitarbeiter im eigenen Unternehmen können entlastet werden. Bei einer großen Masse von Kunden-E-Mails muss beispielsweise nicht jede einzelne Mail von einem Mitarbeiter durchgesehen werden, um diese an den richtigen Fachbereich weiterleiten zu können. Mithilfe von künstlicher Intelligenz können die Mails vorsortiert und inhaltlich kategorisiert werden.

„Wenn wir gewisse Muster erkennen, können wir Entscheidungen vorhersagen“, erklärt Robert Mertzig. Besonders wenn sehr viele Anfragen per E-Mail kommen, ist das hilfreich. Das kann in ganz verschiedenen Fachbereichen geschehen. „Es ist ein Kampf gegen die Zeitfresser“, erklärt Mertzig, dem es wichtig ist, die Mitarbeiter von den „weniger“ spannenden Tätigkeiten zu entlasten.

Der ganze Prozess soll möglichst leise ablaufen. „Die Mitarbeiter sollen ja im Idealfall gar nicht merken, dass ihnen künstliche Intelligenz zur Hand geht“, sagt Mertzig, der in erster Linie Wissenschaftler ist. Der studierte Physiker hat am CERN in Genf promoviert. Über den biomedizinischen Bereich fand Mertzig vor einem Jahr den Weg zu ERGO. „ERGO ist ein hervorragender Arbeitgeber“, sagt der Datenwissenschaftler.

Data Scientist entwickelt mit Daten Lösungen

Dass Daten ein hochspannendes Thema sind, hat Robert Mertzig schon früh festgestellt. „Für Wissenschaftler sind Daten ja grundsätzlich wichtig“, so der 36-Jährige. Der Unterschied zum Data Scientist: „Die Wissenschaft umfasst auch das Erzeugen  von Daten durch Messungen, die Arbeit von Data Scientists beginnt erst danach.“ Der Data Scientist stellt eine Hypothese auf und baut anhand der vorhandenen Daten entsprechende Modelle.

Für seinen Job muss sich Robert Mertzig nicht zwingend mit Versicherungen auskennen. Vielmehr muss er seine mathematischen Kenntnisse einbringen und ein Gespür dafür haben, welche Lösungsansätze für ein spezielles Problem funktionieren können. Und das am besten in sehr kurzer Zeit.

   

Verschiedene Projekte im ERGO Kosmos

Mertzig ist vorwiegend an den Standorten in Düsseldorf und Nürnberg im Einsatz, betreut aber auch Projekte an ganz unterschiedlichen ERGO Standorten. Ein großes Projekt, wie die Modellierung von Stornowahrscheinlichkeiten, kann auch mal ein bis zwei Jahre Zeit beanspruchen. Kleinere Projekte, die zum Beispiel als Machbarkeitsstudien für den Fachbereich geplant sind, können aber auch innerhalb eines Monats umgesetzt sein.

Zum Abschalten macht Mertzig gerne Sport oder spielt mit seinen zwei Kindern. „Und Computerspiele zocke ich auch ganz gerne“, gesteht der 37-Jährige und schmunzelt. 

„Data Science ist die Zukunft“

„Data Science ist die Zukunft“, glaubt Mertzig und ergänzt: „Das Schicksal von Unternehmen entscheidet sich auch daran, wie umfangreich, schnell und entschlossen sie Daten nutzen.“ Besonders bei der Nutzung von künstlicher Intelligenz in Versicherungsunternehmen seien andere Länder, wie beispielsweise die USA, um einiges voraus. „Da müssen wir in Deutschland noch etwas mutiger werden.“

Benjamin Esche, 29.09.2020

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