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Metaverse – wohin geht die Reise?

Im Jahr 2026 könnte bereits jede oder jeder Vierte von uns mindestens eine Stunde pro Tag im Metaverse verbringt, schätzt das IT-Marktforschungsunternehmen Gartner. Das Marktpotenzial scheint gewaltig. Allerdings sehen wir heute noch kein einzigartiges und großes – sondern vielmehr ein sehr fragmentiertes Metaverse: Verschiedene Plattformen verfolgen verschiedene Ansätze und sind noch weitestgehend unabhängig voneinander. Nichtsdestotrotz ist die Entwicklung verblüffend. Zeit für ein Zwischen-Update von drei ERGO-Expert:innen.

Der Status-Quo

Die Gaming-Industrie bietet die wohl beste und am weitesten entwickelte Idee davon, was uns in einem einzigartigen, großen Metaverse erwarten könnte. Neben einem umfänglichen 3D Spieleerlebnis sind Gamer zu Entwicklern geworden. So können Spieler bei Roblox selbst neue Inhalte, zum Beispiel in Form von NFTs, kreieren, was nicht nur das Spiel selbst intensiviert, sondern gleichzeitig monetäre Einnahmen für erfolgreiche Entwickler bedeutet. Daneben sind Events in den Spielwelten mittlerweile auch für weniger passionierte E-Gamer konzipiert, besonders, wenn große Events gehostet werden: Beim Fortnite Konzert von Travis Scott im Sommer 2021 waren etwa rund 12 Millionen „anwesend“.

Spätestens seit der Umbenennung von Facebook in Meta im Spätherbst 2021 besteht ein breites Bewusstsein, dass die großen Tech Konzerne riesige Milliardenbeträge in die Entwicklung des Metaversums und damit in ihre zukünftige Dominanz investieren.

Eine andere – nämlich dezentrale – Form des Metaversums beobachten wir bei Plattformen wie dem auf der Ethereum-Blockchain basierenden Decentraland. Hier erstellen und handeln User ihre eigenen Vermögenswerte, bauen und kaufen also zum Beispiel virtuelle Immobilien. Mit steigendem Interesse verzeichnen die Eigentumswerte nicht selten immense Anstiege.

Dass mit dem Metaverse offensichtlich eine digitale Ökonomie einhergeht, erkennen längst viele Unternehmen. So eröffnete Samsung in Anlehnung an seinen Flagship Store in NYC einen virtuellen Shop. Marken wie Nike, Gucci oder Balenciaga vermarkten virtuelle Produkte für die im Metaverse agierenden Avatare – und das teils zu höheren Preisen als bei den physischen Pendants. Und auch ERGO experimentiert bereits fleißig.



Fit for the Metaverse


Fakt ist: Das Metaverse steht noch ganz am Anfang der Entwicklung. Die Anzeichen, dass es unsere Realität nachhaltig erweitern wird, verdichten sich jedoch rasant. Damit einher geht die Frage, wie man hier eine Pionier-Rolle in der Versicherungsindustrie einnehmen kann.

Eine Metaverse-Präsenz könnte ERGO daher als innovative Marke stärken und den Kunden neue Kanäle öffnen, um mit uns in Verbindung zu treten. Es scheint realistisch, dass verschiedene Services bald via Metaverse angeboten werden. Bezogen auf Versicherung könnten dazu beispielsweise die Informationsbereitstellung, Beratung oder der Versicherungsverkauf zählen. Hier darf man neu denken und kann sich eine immersive Erfahrung vorstellen, etwa ein virtuelles Eintauchen in den Urlaub und dessen Gefahren, wenn es um den Reiseschutz geht.

Neben der physisch-digitalen Präsenz könnten neue Versicherungsbedarfe im Metaverse entstehen – denkbar wären hier Wallet oder NFT-Versicherungen, die etwa die digitalen Assets der Avatare absichern. Aber bis diese neuen Versicherungen angenommen werden, ist noch ein weiter Weg zu gehen. Lest hierzu auch die Meinung unseres Tech-Trend-Radar-2022-Teams. Der Schlüssel wird sein, die Erfahrungen mit Metaverse-verwandten Technologien wie VR auszubauen und ein breites Verständnis für potenzielle Anwendungen zu kreieren. An Inspirationen sollte es jedenfalls nicht mangeln.

Text: Lea Bötticher, Florian Eising und Paul Schön

Die englische Version dieses Artikels gibt es hier: Metaverse - where is the journey heading? 

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