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Kleinstgeräte brauchen künftig keine Akkus mehr

Fernbedienungen, Sensoren für das Internet of Things und das Smart Home, aber auch Wearables wie Uhren oder Headsets kommen den Herstellern zufolge künftig ohne eigene Akkus aus – mit deutlichen Vorteilen bei Herstellungskosten und Umweltbilanz. Statt aus der Batterie beziehen solche Geräte ihre Energie aus Bluetooth-, WLAN- und Mobilfunkwellen. //next nennt ein erstes Beispiel und gibt einen Ausblick.

Gadgets, die ganz ohne Akku auskommen? Was nach ferner Zukunft klingt, soll Herstellern wie Oppo zufolge in drei bis fünf Jahren Realität sein: Der Mutterkonzern von Oneplus hat in einem Whitepaper (siehe unten) seine Idee von „Zero-Power-Communication“ vorgestellt. Hierbei beziehen Sensoren im Internet der Dinge, im Smart Home und in der Medizin, aber auch Wearables wie Kopfhörer und Uhren ihre Energie direkt über Bluetooth-, WLAN- und Mobilfunksignale. „Zero-Power-Communication“ soll zudem eine der Hauptanwendungen beim kommenden Mobilfunkstandard 6G werden, der Daten mehr als 100-mal schneller überträgt als 5G.

Fernbedienung als Vorreiter

Wie die Magazine t3n und The Verge berichten, gibt es von Samsung bereits ein Gerät, das auf eine ähnliche Weise mit Energie vorsorgt wird: Die auf der CES 2022 vorgestellte Fernbedienung „Eco Remote II“ setzt auf  sogenanntes RF-Harvesting – gewinnt also Energie aus Funkwellen. Dazu werde die WLAN-Strahlung von Routern über ein in der Fernbedienung verbautes Modul aufgefangen und in Energie umgebaut. Sicherheitshalber lasse sich die Fernbedienung aber auch über eine Solarzelle mit Energie versorgen.

Klima und Geldbeutel profitieren

Warum solche Geräte ohne Akkus vorteilhaft für Verbraucher und Umwelt sein dürften, fasst t3n wie folgt zusammen:

  • Dass der Akku entfällt, spart die dafür verwendeten Materialien sowie die Energie für seine Herstellung und Montage.
  • Ebenfalls positiv für die Umweltbilanz ist, dass Austausch und Wegschmeißen der Akkus entfallen und die Geräte insgesamt länger halten könnten.
  • Für künftige Kleingeräte im Smarthome heißt das laut t3n aber auch, dass sie deutlich schmaler und leichter werden könnten.
  • Auch beim Preis dürfte sich der Wegfall eines Akkus positiv auswirken.

Text: Ingo Schenk

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