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Welche Technologien waren 2022 besonders wichtig?

Das Jahresende lässt uns darüber nachdenken, was die nächsten Monate bringen könnten. Doch bevor wir damit beginnen, neue Trends zu prognostizieren, wollen wir zunächst innehalten – denn ein spannendes Jahr liegt hinter uns: Der Absturz der Kryptowährungen, der unsere Herangehensweise an diese Innovation auf dem Finanzmarkt um 180 Grad verändert hat, sowie der Einzug des Metaversums in die Modesäle oder das Phänomen der Data Fabrics bestätigen: 2022 war ein ereignisreiches Jahr. Hier kommen unsere Top-5- Entwicklungen im Rückspiegel.

Innovationen prägen zunehmend unseren Alltag, das ist keine Neuigkeit mehr. Viel interessanter ist daher die Frage, welche Gefühle sie hervorrufen – und was sie in unserem täglichen Leben verändern. Welche technologischen Trends haben in den vergangenen zwölf Monaten am meisten Resonanz gefunden?

Kryptowährungen – der Anfang vom Ende?

Kryptowährungen sind wahrscheinlich für niemanden mehr ein Fremdwort. In der Tat hat diese Innovation, die das Gesicht des Finanzmarktes verändert hat, ebenso viele Befürworter wie Skeptiker gefunden. Letztere könnten angesichts des plötzlichen Zusammenbruchs der drittgrößten Kryptowährungsbörse zu Recht sagen: „Ich hab's ja gesagt.“ Der spekulierte Konkurs von FTX, der sich im November abzeichnete, löste einen Kursrutsch bei Kryptowährungen aus, darunter auch dem bekanntesten: Bitcoin. Wie das Wall Street Journal berichtete, zogen die Kunden innerhalb von 72 Stunden den Gegenwert von bis zu sechs Milliarden Dollar von der Börse ab. Noch ein Jahr zuvor hätte niemand mit einer solchen Situation gerechnet, als der Kurs des Bitcon noch an der 70.000-Dollar-Marke kratzte. Die Vertrauenskrise und der Abschlag bei den Kryptowährungen haben viele Unternehmen der Branche in Mitleidenschaft gezogen und einige an den Rand des Bankrotts gebracht.

Wie also hat sich all das auf den Markt ausgewirkt? Manche Experten sehen im Zusammenbruch von FTX gar einen zweiten „Lehman-Brothers-Effekt“ in Anlehnung an das Ende jener berüchtigten US-Investmentbank, deren Kollaps im Jahr 2008 das globale Finanzsystem erschütterte. Als Gerüchte aufkamen, dass FTX, das von der Branchenikone Sam Bankman-Fried gegründet wurde, nicht in der Lage war, seine Schulden zu bedienen, beschleunigte ein massiver Ausverkauf von Vermögenswerten durch die Nutzer der Plattform sowohl den Zusammenbruch des Unternehmens selbst als auch den Kursrutsch einiger der weltweit größten Kryptowährungen. Werden diese sich davon je wieder erholen? Die Zeit wird es zeigen, aber schon jetzt steht fest: Kryptos sind eines der aufregendsten Phänomene der jüngeren Digitalisierungsgeschichte!

Mode für das Metaversum

Das Konzept des Metaversums ist in aller Munde. Ob es uns nun fasziniert oder Zweifel aufkommen lässt:  Dass viel darüber gesprochen wird, ist nicht zu leugnen. Interessanterweise hat es sogar den Mode- und Kulturmarkt erobert, und zwar aus mehreren Gründe: Einerseits hat sich im Laufe der Jahre selbst der relativ konservative Markt für Luxusmode für neue Dinge geöffnet. Die Modehäuser frischen ihr Image auf und versuchen immer stärker, jüngere Konsumenten zu erreichen. Diese wiederum verbringen immer mehr Zeit im Internet und suchen dort die persönliche Interaktion mit Marken. Marken schaffen sogar Postem, die sich der digitalen Entwicklung widmen – denken wir nur an den neuen Topmanager bei Gucci, der das Wachsum seines Unternehmens in virtuellen Umgebungen vorantreiben soll.

Und zweitens hat die allererste Modewoche auf Decentraland – einer 3D-Plattform, die auf der Idee einer virtuellen Welt basiert – ebenfalls viel Aufmerksamkeit erregt. Hochkarätige Modehäuser wie Paco Rabanne, Tommy Hilfiger und Dolce & Gabbana nahmen ebenfalls an den Schauen teil, und die Veranstaltung selbst zog die Aufmerksamkeit von Kritikern auf sich und löste trotz ihrer altmodischen Form einen echten Hype ausgelöst. Darüber hinaus beginnt die Branche, Auszeichnungen für digitale Aktivitäten zu vergeben. Ein gutes Beispiel ist der Fashion Award, welcher der mehr als 150 Jahre alten Marke Burberry für ihre Metaverse World and Gaming Experience verliehen wurde.

Datenqualität und Datenverarbeitung

Haben Sie schon von Data Fabric gehört? Wenn nicht, ist es höchste Zeit, sich mit dem Thema zu befassen. Daten umgeben uns von überall her: Selbst der kleinste Einkauf hinterlässt eine Spur in Form von Cookies oder anderen Daten, die das Targeting von Werbung erleichtern. Dass Unternehmen damit Gewinne machen und Daten der neue Treibstoff sind, ist nicht neu. Schwieriger ist die Verarbeitung großer Informationsmengen, und hier ist eine Lösung, die immer beliebter wird, eben jener Data Fabric. Diese innovative Architektur geht davon aus, dass – da die heutige Geschäftswelt datengesteuert ist – sämtliche IT-Ebenen die Datenverarbeitung unterstützen und den Prozess einfacher und kostengünstiger gestalten sollten.

Eine kürzlich von EY durchgeführte Umfrage ergab, dass für 41 Prozent der Unternehmen die Datenqualität die größte Herausforderung darstellt und 14 Prozent von ihnen Schwierigkeiten haben, die jeweils passende Technologie und Dateninfrastruktur zu finden. Die Antwort darauf ist erneut Data Fabric, und zwar in Form einer Reihe von Tools, die es einem Unternehmen ermöglichen, Daten unabhängig davon zu verwalten, wo das Modell verarbeitet und gespeichert wird. Das Marktforschungsunternehmen Gartner wiederum behauptet, dass die Analytik, die Teil des Data Fabric ist, dazu beiträgt, den Aufwand für die Datenverwaltung um bis zu 70 Prozent zu verringern – und diese  Zeit bis zur Wertschöpfung zu verkürzen.


Grünes Denken in Bezug auf Technologie

Rund 87 Prozent der Befragten einer Umfrage halten laut Boston Consulting Groupe künstliche Intelligenz (KI) für ein hilfreiches Instrument im Kampf gegen den Klimawandel. Sie sehen den größten geschäftlichen Nutzen von KI in der Reduzierung und Messung von Emissionen. Ihr Einsatz verspriche, Prozesse und Arbeitsabläufe schneller und effizienter zu machen. Darüber hinaus sei KI auch gut geeignet, um bei der Vorhersage von Klimarisiken zu helfen, indem sie die langfristigen Prognosen für lokale Ereignisse wie den Anstieg des Meeresspiegels verbessert oder die Frühwarnsysteme für Extremereignisse wie Wirbelstürme und Dürren aufrüstet.

Grünes Denken in Bezug auf Technologie ist zweifellos einer der wichtigsten Trends auf dem Markt. Das Thema wird nicht nur von Aktivisten, sondern auch von Wirtschaftsführern wie Bill Gates kommentiert. Unternehmen, die die Bedeutung der Umsetzung ökologisch nachhaltiger Lösungen erkannt haben, können langfristig nicht nur mit imagefördernden Maßnahmen rechnen, sondern auch mit tatsächlichen Umsatz- und Ergebnisverbesserungen. Der Schlüssel liegt darin, ein e„grüne“ Denkweise zu etablieren.

In der Realität und darüber hinaus

Die VR- und AR-Technologie kam vor fast zehn Jahren auf den Markt und hat sich in der Branche längst fest etabliert. Prognosen zufolge könnte ihr Wert in diesem Jahr 209,2 Milliarden Dollar übersteigen. Gleichzeitig ist die Zahl der Arbeitsplätze im Bereich der beiden technologischen Realitäten gestiegen. Dies ist ein unbestreitbarer, bereits langfristiger Trend, der sich in unser tägliches Leben eingeschlichen hat. Anwendungsbeispiele finden sich in der Wissenschaft, im Bildungswesen, in der Medizintechnik, in der Unterhaltung  und vielem mehr. Die Nutzung der virtuellen Realität in der Kunstwelt ist ebenfalls ein interessantes Beispiel – das VR Museum of Fine Art ermöglicht es den Nutzern, Gemälde und Skulpturen von Weltrang aus nächster Nähe zu betrachten – einschließlich der Mona Lisa – ohne mit Menschenmassen oder Schutzglas zu kämpfen. Auch wenn die Einstellung zu diesen Technologien unterschiedlich ist, werden sie zweifellos immer stärker und könnten uns überraschen.

Fazit

„Wenn wir auf das vergangene Jahr zurückblicken, ist eines klar: Die Tech-Welt überrascht uns immer wieder aufs Neue. Vom rasanten Aufstieg und Fall des Kryptowährungsmarktes über die noch stärkere Integration des Metaversums in die reale Welt bis hin zum Abschluss des Jahres auf dem ChatGPT – der besten sprachbasierten KI, die bisher geschaffen wurde. Ob mit unerwarteten Zusammenbrüchen, innovativen Lösungen oder atemberaubenden Wundern menschlichen Einfallsreichtums, wir können sicher sein, dass dies ein weiteres Jahr des Fortschritts war, das uns dem Leben in der Zukunft noch näher gebracht hat. Auf das nächste Jahr voller technologischer Wunder – und vielleicht noch ein paar Überraschungen“, so das Fazit von Filip Kłos, Communications & Marketing Senior Specialist bei ERGO Technology & Services.

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