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Macht Zocken schlauer?

Wer Eltern fragt, was sie von Videospielen für ihre Kinder halten, bekommt tendenziell eher Bedenken zu hören: über zu viel verzockte Zeit – vor allem aber über mögliche negative Auswirkungen auf die kognitiven Fähigkeiten, die geistige Gesundheit sowie auf das Verhalten des Nachwuchs. Eine neue Studie der Universität von Vermont legt jedoch nahe: Videospielen könnte kognitive Fähigkeiten sogar fördern!

„Die Ergebnisse weisen auf die faszinierende Möglichkeit hin, dass Videospiele eine Art kognitives Training mit messbaren neurokognitiven Effekten darstellen könnten“, so die Wissenschaftler. 

Laut AFP konzentrierten sich frühere Forschungen vor allem auf mögliche schädliche Auswirkungen und brachten Zocken gar mit Depression und Aggression in Verbindung. Allerdings zeichneten sich diese Studien laut der französischen Nachrichtenagentur durch ihre relativ kleine Teilnehmerzahl aus.

An der neuen Studie wiederum nahmen deutlich mehr als 2.200 Kinder teil. Damit ist sie die „bislang und unseres Wissens nach größte Studie, die den Zusammenhang zwischen Videospielen, Kognition und Gehirnfunktion untersucht“, so die Forscher. Die Kinder wurden in zwei Gruppen eingeteilt: diejenigen, die nie spielten, und diejenigen, die drei Stunden oder mehr pro Tag spielten. Dieser Grenzwert wurde gewählt, da er über den Richtlinien der American Academy of Pediatrics für die Bildschirmzeit von ein bis zwei Stunden Videospielen für ältere Kinder liegt.

Spiele sind besser als Videos  aber bitte alles in Maßen!

Das Team stellte fest, dass die Videospieler bei allen gestellten Aufgaben durchweg besser abschnitten. Trotz dieser guten Nachrichten bleibt klarzustellen: 



Die Ergebnisse zeigen jedoch, dass Videospiele eine bessere Nutzung der Bildschirmzeit sein könnten als das Anschauen von Videos auf YouTube, das keine erkennbaren kognitiven Auswirkungen hat, betonen die Forscher.

Mehr über die Studie, ihr Design und ihre Ergebnisse findet ihr hier (auf Englisch):


Text: Ingo Schenk

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