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Rubber Ducking: So helfen Gummienten bei der Problemlösung

Quietscheentchen haben weltweit die Herzen von IT-Spezialisten erobert. Aber was hat dieses kleine gelbe Spielzeug mit Softwareentwicklung zu tun? Tatsächlich ist „Rubber Duck Debugging“ bzw. „Rubber Ducking“ oder „Duck Debugging“ eine beliebte Problemlösungsmethode in der Softwareentwicklung und im IT-Projektmanagement. 

Komplexe Probleme einfach erklären

Der Ursprung der Fehlerbehebung per Quietscheentchen lässt sich auf das 1999 erschienene Buch „Der pragmatische Programmierer“ von Andrew Hunt und David Thomas zurückverfolgen. In diesem Buch beschreiben die Autoren einen Programmentwickler, der stets eine Gummiente dabeihatte, die ihm dabei half, komplexe Probleme zu lösen. Immer wenn er frustriert und bei einem Problem mit seinem Latein am Ende war, erklärte er der kleinen Gummiente sein Problem. Warum? Er stellte fest, dass es ihm leichter fiel, die Ursache eines Fehlers zu ermitteln und zu beheben, wenn er ihn Schritt für Schritt so einfach wie möglich einem neutralen Beobachter erklärte.

Die Quietscheente als „Geheimwaffe“ kann ein wertvolles Werkzeug für Entwickler und Projektmanager sein: Mit der kleinen Ente können sie ihre Problemlösungsfähigkeiten verbessern und die Produktivität steigern. Wenn Entwickler und Projektmanager ein komplexes Problem haben, können sie einen Schritt zurücktreten und versuchen, wieder den Überblick über das große Ganze zu bekommen, um so auf neue Ansätze zu kommen. Durch die Erklärung an einen Unbeteiligten kann man das Problem in kleinere Einzelteile herunterbrechen, was die Lösungsfindung vereinfacht. 

Teamgeist und Kommunikationsfähigkeit fördern

Und der Quietscheenten-Ansatz hat noch andere Vorteile: Er fördert den Teamgeist und die Kommunikationsfähigkeit. Indem sie Probleme gemeinsam bearbeiten, können Teammitglieder ihre Vorstellungen und Erkenntnisse untereinander austauschen und voneinander lernen. Dadurch entsteht ein insgesamt effizienterer und effektiverer Prozess. Die Gummiente kann sogar auch dann hilfreich sein, wenn es darum geht, die Qualität der Softwareentwicklung oder der Projektmanagementprozesse zu verbessern.

Beim Einsatz der Gummiente zur Problemlösung müssen einige wichtige Schritte beachtet werden:

  • Im ersten Schritt ist es wichtig, das Problem oder die Idee klar und prägnant zu definieren. So wird sichergestellt, dass alle Personen, die an der Problemlösung beteiligt sind, das Problem auch gleich verstehen.
  • Versuchen Sie dann, das Problem einer außenstehenden Person oder ihrer Gummiente zu erklären, um es besser zu verstehen und aus bisher unbekannten Blickwinkeln zu betrachten.
  • Wenden Sie die Erkenntnisse und Lösungen, die Ihnen beim „Gespräch“ mit der Gummiente aufgefallen sind, auf das Problem an.
     

Neuen Blickwinkel einnehmen

Das Rubber Ducking kann immer da helfen, wo man vorher den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sieht. Durch den neuen Blickwinkel und die einfache, schrittweise Erklärung tun sich oft neue Lösungsansätze auf. Darüber hinaus stärken sie ihre Team- und Kommunikationsfähigkeit, was wiederum insgesamt die Qualität ihrer Lösungen und der begleitenden Projektmanagementprozesse verbessert.

Wenn Sie also das nächste Mal vor einem schwierigen Problem stehen, dann suchen Sie sich einen kleinen Helfer und schildern Sie ihm ihr Problem. Diese „Quak Attacke“ wird dabei helfen, das Problem innerhalb kürzester Zeit zu lösen! Wer weiß, vielleicht präsentiert Ihnen die Ente sogar die Lösung!

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