Im Interview berichtet Sandra Babylon, Mitglied der Geschäftsführung bei ITERGO und Teil des ET&SM Global Delivery Leadership Teams, von ihrem Werdegang. Sie sagt: IT als Berufsfeld braucht Diversität: „In der IT geht es darum, Technologien zu nutzen, um Produkte intelligenter zu machen und unser tägliches Leben zu verbessern. Das ist für jeden interessant – unabhängig von Geschlecht, Alter, Herkunft oder sonstigem.“
Frau Babylon, wie sind Sie zu ITERGO gekommen?
Bevor ich als Mitglied der Geschäftsführung bei ITERGO angefangen habe, war ich lange als Beraterin tätig. Natürlich war mein Eindruck von der IT damals ein anderer als jetzt nach mehr als einem Jahr bei ITERGO. Ich finde, IT ist ein sehr weites und damit interessantes Feld: Auf der einen Seite arbeitet man mit Technik, die ein enormes Potenzial im Allgemeinen und im Konkreten für ERGO bietet. Auf der anderen Seite geht es immer um Menschen – wir arbeiten mit Menschen und für Menschen. Diese Kombination empfinde ich als außerordentlich spannend. Digitalisierung ist ein zentraler Schlüssel für den Erfolg der ERGO Group; und so bauen wir bei ITERGO zum Beispiel intelligente Bots, nutzen intensiv KI und sind einer der ersten Versicherer auf dem deutschen Markt, der den Jahresabschluss in der Cloud umsetzt.
Was braucht man Ihrer Meinung nach, um in diesem schnelllebigen und technisch umfassenden Berufsfeld erfolgreich zu sein?
Neugierde – unter dem Strich ist sie das Wichtigste. Neugierig sein bedeutet, dass man Fragen stellt und so sein Wissen Schritt für Schritt erweitert. Mit richtigen Fragestellungen kann man andere zum Nachdenken bringen oder Bestehendes hinterfragen und damit Fortschritt anregen.
Wenn sich jemand für IT interessiert, ist ein Master-Abschluss in Informationstechnologie nicht unbedingt notwendig. Ich selbst habe etwas ganz anderes studiert (Anmerkung der Redaktion: Sandra Babylon ist Diplom-Kulturwirtin). Jedoch möchte ich alles verstehen – Gesamtprozesse von der Datenfeld-Ebene bis hin zur fertigen IT-Applikation. Und diese Bereitschaft, sich in etwas Neues hineinzudenken, ist sehr wichtig. IT-KnowHow kann man sich auch später noch erarbeiten.
Ist IT also ein Feld für Menschen mit unterschiedlichen Lebensläufen und Hintergründen?
Ja, denn IT ist Vielfalt durch und durch. Technisch gesehen ist sie ein Arbeitsbereich, der unterschiedliche Fähigkeiten erfordert und Programmieren ist nur eine von vielen. Mehr noch: IT als Berufsfeld braucht Diversität. Die Anforderungen der Kunden werden immer komplexer und vielfältiger. Um diese bestmöglich zu erfüllen, bedarf es gemischter Teams. Wir brauchen verschiedene Geschlechter, gemischte Altersgruppen, unterschiedliche Kulturen, Sprachen und Einstellungen. Kurzum: Vielfalt in jeder Hinsicht. In diesem Punkt sollten wir uns jedoch einig sein: in der Zielsetzung und im Willen, IT zum Nutzen aller einzusetzen.
ERGO als Versicherungsunternehmen an sich ist ebenfalls vielfältig: Die Kunden finden Produkte für alle Lebenssituationen – von der Geburt eines Kindes über die Krankenversicherung bis hin zur E-Bike-Versicherung. Divers aufgestellte Teams ermöglichen es uns als IT-Anbieter, verschiedene Perspektiven in die Entwicklung unserer Produkte und IT-Lösungen einzubringen und auf diese Weise bestmöglicher Partner für unsere Kunden zu sein.
Und was braucht es, damit IT als Berufsfeld für Frauen attraktiver wird?
Das ist eine Frage, auf die es mehr als eine Antwort gibt. Die Wahrheit ist, dass an vielen Stellen in der Gesellschaft ein Umdenken notwendig ist. Grundsätzlich finde ich, wir sollten aufhören, in Geschlechterrollen zu denken. Unsere Aufgabe als Gesellschaft ist es, Jungen und Mädchen die gleichen Möglichkeiten zu geben, sich mit IT zu beschäftigen – im Kindergarten, in der Schule und Hochschule. In der IT geht es darum, Technologien zu nutzen, um Produkte intelligenter zu machen und unser tägliches Leben zu verbessern. Das ist für jeden interessant – unabhängig von Geschlecht, Alter, Herkunft oder sonstigem.
Welchen Rat würden Sie jungen Frauen geben?
Ich würde sagen: Probieren Sie es einfach aus. Ich bin davon überzeugt, dass es sich lohnt!
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