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Pionierin der Programmierkunst

Die IT-Branche ist voller Klischees, denken wir nur an die vermeintliche Introvertiertheit brillentragender Geeks – oder eben an das Vorurteil, Programmieren sei Männersache. Letzteres könnte von der Wahrheit nicht weiter entfernt sein! Denn die Person, die als erste in der Geschichte, genauer: in der Mitte des 19. Jahrhunderts, ein Programm für die Vorläufer des Computers entwickelte, war eine Frau: Ada Lovelace.

Mutter der Programmierkunst

Ada Lovelace war die Tochter des berühmten Schriftstellers Lord Byron. Adas Mutter tat alles, um zu verhindern, dass das Mädchen in die Fußstapfen Lord Byrons trat und ebenfalls Dichterin wurde. Als sich im Alter von fünf Jahren herausstellte, dass Ada sich für Geografie interessierte, meldete Lady Byron, die ebenfalls bereits einen mathematischen Hintergrund hatte, ihre Tochter zu zusätzlichem Rechenunterricht an – und weckte in ihr die Leidenschaft für Zahlen. Hinzu kam, dass die 1815 geborene Lovelace in der Zeit der technischen Revolution aufwuchs. Sie verliebte sich in die damals aufkommenden modernen Fabriken und Maschinen. Damit unterschied sie sich von ihrem Vater, der solche Anlagen am liebsten alle hätte zerstören lassen, weil sie nach seiner Auffassung nach menschliche Arbeit entbehrlich machten.

Ada Lovelace, heute besser bekannt als Lady Lovelace, war besonders begeistert von Charles Babbages Erfindung der Differentialmaschine, im Grunde eine verbesserte Rechenmaschine. Ada kam auf die Idee, Babbages Agentin zu werden und ihm zu helfen, das Geld zu beschaffen, das er für den Bau der Maschine benötigte. Bei ihrer Zusammenarbeit ging es dann jedoch um etwas ganz anderes: Lovelace übersetzte nicht nur eine ausführliche Beschreibung der Maschine, die der italienische Ingenieur Luigi Menabrea, der spätere Ministerpräsident Italiens, verfasst hatte – sondern korrigierte auch sachliche Fehler und fügte eine beträchtliche Anzahl von Anmerkungen hinzu. Diese Notizen, in denen ein leidenschaftlicher Wissenschaftler die Möglichkeiten der Programmierung beschrieb, inspirierten Jahrzehnte später Alan Turing zu seiner historisch berühmten Arbeit am ersten Computer.

 

Mit ihrem außergewöhnlichen Verstand sah Lady Lovelace voraus, dass sich mit Algorithmen Töne und Bilder erzeugen lassen. Als Mutter der Programmierung wurde sie jedoch bekannt, als sie in dem erwähnten Beitrag einen Algorithmus zur Berechnung so genannter Bernoulli-Zahlen beschrieb. Lovelace analysierte und zeichnete sehr detailliert die Abfolge der verschiedenen Aktionen, die kodiert werden müssen, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen.

Frauen in Tech: ein Ausblick

Und wie ist es heute um Frauen im IT-Bereich bestellt? Auch wenn EU-weit noch knapp 800.000 weibliche Talente in der Tech-Branche fehlen, ist die Zahl von Programmiererinnen weltweit ingesamt auf dem Vormarsch. Laut Studie „Women in IT - 2022“ von No Fluff Jobs arbeiten die meisten Befragten als Entwicklerinnen, spezialisiert auf die Bereiche Backend (15,15 %), Frontend (11,92 %), Fullstack (5,45 %) und DevOps (4,04 %). Die zweitgrößte Gruppe sind Testerinnen (18,59 %), gefolgt von Frauen in Projektleiterpositionen (15,96 %), Business-Analysten (11,11 %) und UX/UI-Spezialisten (9,29 %).

„Softwareentwicklung ist ein Eckpfeiler der modernen Wirtschaft und entscheidend für unsere Wettbewerbsfähigkeit. Ich wünsche mir, dass Frauen IT-Positionen für erstrebenswert halten, und ich möchte dazu beitragen, dass ERGO ein attraktiver Arbeitgeber für weibliche Tech-Ingenieure ist. Es ist ganz einfach: Je mehr Frauen in der Technik arbeiten, desto mehr Frauen zieht es in die Technik“, sagt Tina Gold, Head of Global Delivery bei ERGO Technology & Services Management (ET&S).

Auch wenn die Zahl der Frauen im IT-Bereich steigt, müssen wir noch einige Hürden aus dem Weg räumen. Denn in der erwähnten Studie heißt es ebenfalls: „Die Eintrittsschwelle in die IT-Branche ist für Frauen nach wie vor recht hoch. Erst kürzlich haben die Unternehmen damit begonnen, Maßnahmen zur Förderung von Vielfalt und Integration umzusetzen.“

Darum: „Wir bemühen uns ständig, den Faktor der Geschlechtervielfalt bei ERGO Technology & Services (ETS) zu erhöhen. Stand November 2022 stellten Frauen 30 Prozent unserer Mitarbeiter und 39 Prozent der Führungskräfte und besetzten 35 Prozent der Spitzenpositionen“, kommentiert Marta Zakręta, Talent Acquisition Manager bei ET&S.

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