Wertgegenstände zu verlieren ist stressig - das weiß unser Kolumnist Markus Sekulla aus eigener leidvoller Erfahrung. Die neuste Lösung sind Sticker mit QR Codes, die Finder mit dem Smartphone scannen können, um hinterlegte Kontaktinformationen abzurufen.
Wertgegenstände zu verlieren ist stressig. Doch manchmal passiert es trotz größtmöglicher Vorsicht, dass uns etwas aus der Tasche fällt oder man gedankenverloren etwas vergisst mitzunehmen. Meine schlimmste Erfahrung war das Liegenlassen meines Notebooks auf dem Mobile World Congress in Barcelona. Zum Glück wurde es sofort zurückgegeben und ich konnte meinen Messeaufenthalt ohne Panik genießen.
Doch was, wenn verlorene Wertsachen nicht sofort wieder zurückgegeben werden, weil es vielleicht nicht ein so nahgelegenes Lost-and-Found gibt wie auf einer Messe. Dazu gibt es neben dem wichtigsten Feature, der Ehrlichkeit der Menschen, noch einige andere Gründe zur Hoffnung. Wir haben auf next schon über die technischen Weiterentwicklungen von Apple, Samsung oder Tile berichtet: https://next.ergo.com/de/Trends/2021/Apple-Airtags-Tracker-Wo-ist-mein-Fahrrad.html.
Doch die Entwicklungen hören da nicht auf, schon allein, da man nicht überall den kleinen Tag so gut befestigen kann wie an einem Koffer. Auch bei kleineren Gegenständen wie den zurzeit sehr beliebten In-Ear-Kopfhörern kann man keinen Airtag anbringen.
Die neuste Lösung von Tile hier sind Sticker mit QR Codes, die Finder:innen mit dem Smartphone scannen können und angegebene Kontaktinformationen abrufen können. Erste Nutzer berichten davon, dass die Sticker an kleineren technischen Geräten oder Mehrwegwasserflaschen gut funktionieren, obgleich man zum Schutz der persönlichen Daten nicht freigiebig mit den eigenen Daten umgehen sollte, ein Code ist schließlich auch schnell gescannt. Wichtig zu erwähnen, dass der QR Sticker keine Nachverfolgung mit Location Tag ermöglicht, sondern nur auf die Ehrlichkeit der Finder:innen baut.
Die Frage, die oft damit einhergeht ist, gibt es überhaupt so viele ehrliche Finder:innen?
Die Antwort ist ja. Dazu hat der YouTuber Mark Rober einen schönen Test in den USA gemacht: „200 verlorene Geldbeutel - die 20 ehrlichsten und am wenigsten ehrlichen Städte“. Keine Wissenschaftliche Studie, zugegeben, aber eine unterhaltsame Art von Social Experiment, mit relevanten Erkenntnissen.
Das wichtigste zuerst: 2/3 der Geldbeutel wurden zurückgegeben. Dabei hatte das Geschlecht, das Alter und die Einkommensverhältnisse kaum einen Einfluss auf die Ehrlichkeit der Menschen. Wohl aber die Größe des Ortes, in dem die Geldbörsen gefunden wurden. Kleinstädte haben demnach eine höhere Return-Rate als Metropolen.
Das Haupt-Learning des Youtubers? Man sollte unbedingt die eigene Telefonnummer im Portemonnaie platzieren. Ein einfacher Zettel mit „Haben Sie mich gefunden? Bitte rufen Sie 017x xxxxxxxxx an“ reicht völlig, so Mark Rober. Und da kommen wieder unsere QR Codes ins Spiel. Meine Telefonnummer werde ich eher nicht auf mein Kopfhörer-Case schreiben, aber ein kleiner QR-Code-Sticker ist da schon eher vorstellbar.
Zum Weiterlesen:
https://www.theverge.com/2022/9/19/23360823/tile-item-tracker-qr-stickers
Text: Markus Sekulla
Hier geht es zur englischen Version dieses Textes: Sticker with QR code: Lost and found 2.0
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