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Wie 5 Start-ups helfen, die Klimakrise zu bewältigen

Kreative und disruptive Ideen von Start-ups sind unsere große Hoffnung, wenn es darum geht, den Wettlauf um die 1,5 Grad Celsius noch zu gewinnen. Munich Re und ERGO fördern im Rahmen des Accelerators Climate-KIC derzeit fünf Start-ups, die im Bereich Carbon Removal tätig sind und dort einen wichtigen Beitrag gegen die Erderwärmung leisten. In einer Interviewreihe mit //next Kolumnist Markus Sekulla stellen wir die fünf jungen Unternehmen mit den großen Ambitionen in den kommenden Wochen vor: NeoCarbon, Reverse Carbon, Silicate, Treeconomy und Ucaneo Biotech.

Der Twitter Account in meinem Feed, auf den das Prädikat „bittersweet“ am meisten zutrifft, ist „What a week, uh? Captain it's Wednesday – every Wednesday”. Ein Account, der jeden Mittwoch das gleiche Tim und Struppi Foto postet. Was als kleine Idee gestartet ist, bekommt heute viele Interaktionen und kann sogar als kleine Marktforschung gesehen werden. Je „schlimmer“ die Ereignisse der Woche, desto mehr Herzen bekommt der mittwöchliche Post. Bei all den derzeitigen Krisen auf der Welt möchte man sagen: „What a yeah, uh? Captain it’s September!“.

Vor allem die Effekte der Klimakrise machen sich immer deutlicher bemerkbar. Sogar mein Nachbar, den ich gar nicht kenne und von dem ich transbalkonisch einfach nur immer ein paar Gesprächsfetzen mitbekomme, meinte neulich zu einem Bekannten: „Ich bin garantiert kein Öko, aber zwischen der Hitze und dem Klimawandel besteht ein Zusammenhang.“ Nun, das glaube ich auch. Doch es besteht Grund zur Hoffnung!

Carbon Removal: Treibhausgase aus der Luft holen

Vor allem in Gesprächen mit Start-up-Gründern und Gründerinnen, die sich komplett ihrem Purpose verschrieben haben, die Welt ein Stück besser zu machen und Teil der Lösung zu sein und nicht Teil des Problems, keimt bei mir Hoffnung auf, dass die Klimakrise doch noch zu bewältigen ist. Im Buch von Bill Gates „How to Avoid a Climate Disaster: The Solutions We Have and the Breakthroughs We Need“, beschreibt der Microsoft-Gründer und Philanthrop, dass die große Herausforderung unserer Zeit ist, (vereinfacht gesagt) die wärmespeichernden Treibhausgase aus der Luft heraus zu holen.

Die Klimainnovations-Initiative EIT Climate-KIC hat darauf mit Europas erstem speziellen CDR-Accelerator reagiert, der in Partnerschaft mit der Munich Re und ERGO sowie der TU Delft, der ETH Zürich und Pannon Pro Innovations agiert. Fünf vielversprechende Klima-Start-ups wurden in dieser Runde wieder ausgewählt, um sie in der zweiten Phase des Carbon Removal ClimAccelerator zu unterstützen. 


Start einer Interview-Serie

Grund genug, um sich einmal ausführlich mit den Unternehmen zu unterhalten. In den kommenden 5 Wochen werden wir je eines der Start-ups interviewen und die Gespräche mit unseren //next Leserinnen und Lesern teilen. Und die Ideen sind nicht nur in meinen Augen wirklich innovativ:

Ucaneo Biotech hat die weltweit erste zellfreie Direct Air Capture-Technologie entwickelt, die eine biokatalytische Membran zur Abscheidung von CO2 aus der Luft nutzt. 

Treeconomy setzt hochauflösende Fernerkundung und maschinelles Lernen ein, um die CO2-Speicherung in Wäldern mit höherer Genauigkeit zu quantifizieren und zu verfolgen, als dies heute möglich ist.

Durch die Beschleunigung eines natürlichen geologischen Prozesses - der Verwitterung von Silikatmineralien - entzieht Silicate der Atmosphäre überschüssiges Kohlendioxid und speichert es.

Reverse Carbon wandelt Biomasserückstände in stabile und kohlenstoffreiche Biokohle um und vergräbt diese dann tief unter der Erde in geschlossenen Abbaustätten.

NeoCarbon nutzt die bestehende Infrastruktur in Form von Kühltürmen, um Direct Air Capture (DAC) bis zu zehnmal billiger und schneller durchzuführen und macht DAC damit massentauglich.

Alle Gründerinnen und Gründer haben in unseren Gesprächen einen ansteckenden Start-up Esprit ausgestrahlt. Wir zu diesem ernsten Thema viele interessante Fragen gestellt und darauf frische Perspektiven bekommen. So geht es darum, ob die Klimakrise überhaupt noch in den Griff zu bekommen ist, wie sie auf ihre Ideen gekommen sind und was ihre Tipps dafür sind, was wir als einzelne Personen gegen die Erderwärmung tun können. Die Antworten gibt es hier auf //next in den nächsten Wochen.

Wer sich die Unternehmen schon einmal anschauen möchte – hier geht's zu den Websites:

https://www.ucaneo.com/

https://www.treeconomy.co/

https://www.silicatecarbon.com/

https://www.neocarbon.tech/

https://www.reversecarbon.com/

Text: Markus Sekulla

Hier geht es zur englischen Version dieses Textes: How 5 start-ups help to tackle the climate crisis

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